- 1. Die Linguistik des Spracherwerbs ist ein faszinierendes Gebiet, das sich mit der Frage befasst, wie Menschen, insbesondere Kinder, ihre Muttersprache erwerben, und mit den komplexen Zusammenhängen dieses Prozesses. Im Kern geht es beim Spracherwerb um das Zusammenspiel von kognitiven, sozialen und umweltbedingten Faktoren, die die sprachliche Entwicklung prägen. Dieser Prozess beginnt im Säuglingsalter, wenn Kinder den Klängen, Rhythmen und Mustern ihrer Muttersprache ausgesetzt sind, gefolgt vom allmählichen Erlernen von Wortschatz und Grammatikregeln. Linguisten untersuchen verschiedene Theorien des Spracherwerbs, darunter Noam Chomskys Konzept einer angeborenen universellen Grammatik, die alle Menschen besitzen, was darauf hindeutet, dass Kinder biologisch dazu prädisponiert sind, Sprache zu lernen. Andere Ansätze, wie die sozial-interaktionistische Theorie, betonen die Bedeutung sozialer Hinweise und Interaktionen beim Spracherwerb und gehen davon aus, dass die Kommunikation mit Bezugspersonen und Gleichaltrigen eine entscheidende Rolle spielt. Darüber hinaus wird die Rolle des Umfelds, einschließlich der Quantität und Qualität des sprachlichen Inputs, als entscheidender Faktor anerkannt, der das Tempo und den Erfolg der Sprachentwicklung beeinflussen kann. Die Forscher untersuchen auch die Unterschiede im Spracherwerb zwischen den Kulturen, die Zweisprachigkeit und die Auswirkungen von Sprachstörungen auf den Entwicklungsverlauf. Insgesamt ist die Linguistik des Spracherwerbs ein reichhaltiges und interdisziplinäres Forschungsgebiet, das Erkenntnisse aus der Psychologie, der Kognitionswissenschaft, der Neurologie und der Pädagogik heranzieht, um besser zu verstehen, wie Sprache die menschliche Erfahrung und Identität prägt.
Welches der folgenden Merkmale ist eine Eigenschaft des kindlichen Sprechens?
A) Höhere Tonlage und übertriebene Intonation. B) Verwendung von Redewendungen für Erwachsene. C) Komplexer Wortschatz und niedrige Tonlage. D) Schnelles Sprechtempo und formale Sprache.
- 2. Wer hat das Konzept der Universalgrammatik vorgeschlagen?
A) Lev Vygotsky. B) Noam Chomsky. C) B.F. Skinner. D) Jean Piaget.
- 3. Was ist Lallen bei Säuglingen?
A) Zusammenhängende Sätze. B) Die Produktion von sich wiederholenden Konsonant-Vokal-Kombinationen. C) Singen einfacher Melodien. D) Bedeutungsvolle Wörter und Sätze.
- 4. Was ist semantisches Bootstrapping?
A) Aneignung von Grammatikregeln durch Nachahmung. B) Lernen durch auswendige Wiederholung. C) Wortschatzaufbau durch phonetische Hinweise. D) Nutzung semantischer Kenntnisse zur Ableitung syntaktischer Strukturen.
- 5. Was ist die "W-Bewegung" in der Syntax?
A) Ein Verfahren zur Bildung von Fragen und Relativsätzen. B) Eine Methode zur Vermittlung von Schreibkenntnissen. C) Eine Theorie der Sprachklangproduktion. D) Ein grammatikalischer Fehler, der von Kindern gemacht wird.
- 6. Was ist der Schwerpunkt des Behaviorismus beim Spracherwerb?
A) Angeborene kognitive Strukturen. B) Lernen durch Verstärkung und Nachahmung. C) Theorien der sozialen Interaktion. D) Die Rolle der individuellen Entdeckung.
- 7. Was ist das Phänomen des "Code-Switching"?
A) Der Wechsel zwischen zwei Sprachen im Gespräch. B) Die ausschließliche Verwendung einer Sprache. C) Wechsel des Dialekts innerhalb einer Sprache. D) Verwendung falscher Grammatik in der Sprache.
- 8. Was ist "Pragmatik" im Spracherwerb?
A) Die Regeln des Satzbaus. B) Die Bedeutung der Laute in einer Sprache. C) Die Geschichte der Sprachentwicklung. D) Die Untersuchung des Sprachgebrauchs in sozialen Kontexten.
- 9. Was bedeutet "Erweiterung" im Zusammenhang mit der kindlichen Sprachentwicklung?
A) Den Wortschatz eines Kindes einschränken. B) Schaffung völlig neuer Sätze. C) Genaue Wiederholung der Sätze eines Kindes. D) Hinzufügen weiterer Informationen zu den Äußerungen eines Kindes.
- 10. Welche Rolle spielt die Nachahmung beim Spracherwerb aus der Sicht des Behaviorismus?
A) Das ist ein unwichtiger Aspekt. B) Sie führt zu einem falschen Sprachgebrauch. C) Sie wird erst in späteren Phasen der Sprachentwicklung verwendet. D) Sie ist ein primärer Mechanismus für das Erlernen von Sprachen.
- 11. Welches ist eine der folgenden Stufen in Jean Piagets Theorie der kognitiven Entwicklung?
A) Konkrete operative Phase. B) Wahrnehmungsphase. C) Funktionales Stadium. D) Sekundäre operative Phase.
- 12. Welcher Begriff beschreibt die Fähigkeit, die grammatikalische Struktur einer Sprache zu verstehen und zu produzieren?
A) Phonetisches Bewusstsein. B) Pragmatische Kompetenz. C) Lexikalisches Wissen. D) Grammatikalische Kompetenz.
- 13. Welche Technik beinhaltet die Wiederholung oder Erweiterung der Sprache des Kindes?
A) Erweiterung. B) Neufassung. C) Modellierung. D) Beschattung.
- 14. Welche Art von Fehler besteht darin, dass reguläre Regeln fälschlicherweise auf unregelmäßige Wörter angewendet werden?
A) Überregulierung. B) Überstreckung. C) Phonemische Substitution. D) Morphem-Verwechslung.
- 15. Welcher Theoretiker betonte die sozialen Aspekte der Sprachentwicklung?
A) Noam Chomsky. B) Lev Vygotsky. C) B.F. Skinner. D) Jean Piaget.
- 16. Wie nennt man die Fähigkeit, Sprache an den sozialen Kontext anzupassen?
A) Pragmatische Kompetenz. B) Grammatikalische Kompetenz. C) Phonologisches Bewusstsein. D) Lexikalische Kompetenz.
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